Peru

Puno & Titihaha

Puno liegt in 3.800m höhe direkt am Titicaca-See. Ab so 2.000m kann die Höhenkrankheit auftreten, was nachdem ich es gegoogled habe, gar nicht so witzig klingt. Ich weiß nicht, ob die Busfahrt von Arequipa aklimatisierung genug war oder ich einfach Glück hatte, aber bis auf schnell außer Atem sein habe ich nichts weiter mitbekommen. Aber natürlich gibt es an jeder Ecke Cocatee, Cocabonbons und Kondorpipi (Agua Florida) um die Syptome zu bekämpfen. Puno an sich fand ich jetzt außergewöhnlich spannend oder schön, aber es gibt drumherum viel zu sehen.

Von hier aus kann man, wie eig überall in Peru, viele verschiedene Touren machen um mehr von der Gegend zu sehen und kennenzulernen. Zur Hauptattraktion gehören wohl die Islas flotantes de los Uros (die schwimmenden Inseln der Uros). Diese werden aus dem Schilf welches in Ufernähe wächst gebaut. Außerdem kann man noch Taquile Island besuchen, jedenfalls bei der Tagestour.

Der Titicaca-See ist der höchstgelgende schiffbare See der Welt. Er ist 178km lang und bis 67,4km breit und hat eine durchschnittliche Tiefe von 107m. Der westliche Teil mit 4.916km² des Sees gehört zu Peru, der Rest zu Bolivien. Der See ist so groß, das er das Klima vor Ort beeinflusst, Menschen dort leben können und Kartoffeln, Mais und Quinoa anbauen können. Laut Legenden ist der erste Inca hier geboren worden, daher ist der See heilig für Quechua und Aymara.

Die schwimmenden Inseln der Uros

Die Uros leben schon seit mehreren tausend Jahren um/auf dem Titicaca-See. Die Inseln haben verschiedene größen und beherbergen zwischen 3-10 Familien. Es gibt eine schwimmende Schule, Kirche und ein schwimmendes Krankenaus. Die Inseln werden aus dem Totora-Schilf gebaut. Das Schilf dient auch als Nahrungsquelle und die Uros mussten sich früher auch nicht die Zähne putzen, das Schil essen hat gereicht. Die Inseln haben sich sehr verändert seitdem es Solarenergie gibt (und immer mehr Touristen) und laut meinem Guide (die dort schon seit 20 Jahren Guide ist) wird es die Inseln in 10 Jahren nicht mehr geben. Außerdem ist Müll, verschmutzung und Klimawandeln natürlich auch ein Problem vom See.

So sehen die Inseln aus, wenn sie vorbereitet werden. Es werden kleinere Stücke vom Ufer abgetrennt, mit Holzpfählen und Seilen dann zu einer großen Insel verbunden.

Danach wird Schilf gesammelt und in mehreren Schichten auf die Insel gelegt.

Danach werden aus dem Schilf die Häuser gebaut. Links ist die neue Art, rechts die ursprüngliche. Außerdem gibt es eine Kochstelle und natürlich Boote, Boote, Boote. Die Insel muss alle paar Monate erneuert werden, da das Schilf nach einiger Zeit verrottet. Dort wo die Häuser stehen gibt es noch mal eine extra Schicht Schilf zum Isolieren, da es Nachts sehr kalt auf dem See wird.

Es wird mit Feuer gekocht, was auf trockenem Schilf etwas gefährlich sein kann.

Kochstelle
Flechtkunst
Lecker Schilf, aber nur das weiße Essen.
Anprobieren der traditionellen Kleidung.
First Steps

Taquile Island

Die Insel Taquile ist eine natürliche Insel im Titicaca-See auf 3.950m über dem Meeresspiegel. Die ca. 2.000 Einwohner sprechen Quechua und leben noch nach vielen Bräuchen und Traditionen aus Inkazeiten und sind bekannt für ihre besondere Textilkunst, der Männer und Frauen gleichermaßen nachgehen. 2005 ernannte die UNESCO die Textilkunst der Taquileños zum „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“.

Mütze eines Single-Mannes

Diese Mütze wird von jedem Junge/Mann für sich selbst gestrickt und solange getragen bis sie eine Freundin finden bzw. sich verloben. Es ist super fein und eng gestrickt, denn wenn sie sich verloben nimmt die Verlobte die Mütze, geht zum Wasser und füllt sie. Es darf keinWasser aus der Mütze kommen. Damit ist gezeigt das er ein guter Mann sein wird.

Mütze die nach der Verlobung getragen wird.

Die Männer tragen alle einen Gürtel, sind sie verheiratet schneidet die Frau ihre Haare ab und webt diese in den Gürtel ein, was dieses unglaublich stabil macht. Wenn das Paar verheiratet ist wohnt es zunächst mit den Schwiegerelern zusammen. Mutter und Schwiegermutter bringen der neuen Ehefrau wie man als Ehefrau lebt und Vater und Schwiegervater dem neuen Ehemann. Für so ungefähr ein Jahr lebt das neue Paar mit seinen Eltern und Schwiegereltern zusammen. Es gibt auch keine Scheidung auf Taquile, wenn geheiratet wird, dann bis ans Lebensende. Zur Verlobung setzten sich auch die Eltern zusammen und zählen die Stärken und Schwächen ihrer Kinder auf, damit jeder weiß woran er ist.

Festtagstracht

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